Bausatz der G 4/5 108 in 0m - die Dampfepoche der RhB in H0m

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RhB um 1913
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Bausatz der G 4/5 108 in 0m

Lokbehandlung
Die Ferro-Suisse Bausätze sind sehr schön und genau konstruiert, die Bleche sauber geätzt und gebogen. Die Bauanleitung ist mit Skizzen recht gut dokumentiert. Doch einen Nachteil haben die schönen Bausätze. Die Position vieler Teile müssen genau ausgemessen und von Hand oder Klemmen gehalten werden um sie fest zu löten. Dieses genau auszurichten ist recht schwer und brauchte manchmal mehrere Anläufe.
So präsentiert sich der Bausatz der G 4/5 von Ferro-Suisse. Dieser Bausatz wurde 1987 hergestellt und besteht aus über 780 Teile.
Im Dezember 2013 kam ich durch eine Auktion zu diesem Bausatz. Ich war überrascht, dass mein Angebot nicht überboten wurde. Ich finde die G 4/5 der RhB eine der schönsten Dampfloks. So musste sich der Bausatz auch bei mir 6 Jahre gedulden, bis ich begann mich mit ihm zu beschäftigten.

Hier ist der der Grössenunterschied zum H0m Model, das ich im 2015 zusammen gebaut habe gut zu erkennen.
Ich baute zuerst das H0m Modell zusammen, um einmal die Bausatztechnik von FS kennen zu lernen. Schon das H0 Modell war eine grosse Herausforderung. So dachte ich, wie wird das wohl mit dem 0m Modell sein.
Im Januar 2019 begann ich mit dem Bausatz nach der Bauanleitung. Zuerst soll das Fahrgestell, dann der Kessel mit Führerkabine und am Schluss der Tender zusammengebaut werden.
Als erstes wurde eine Seitenwand des Fahrgestells aus 3 Teilen zusammengebaut. Danach wurden die Kontakthülsen und Befestigungsträger für die Bremsen fest gelötet.
Das Fahrgestell wurde mit den beiden Lehren (gedrehte Bolzen) zusammengelötet.
Die Pufferbohle ist schon angelötet. Die Halterungen (rote Pfeile) müssen genau zum Löten ausgemessen werden, damit die Platine mit den Kontaktfahnen zur Kontaktabnahme stimmt.
Bremszylinder und auch die Pufferbohle vorne sind bestückt.
Auch die Brieden für die Kontacktaufnahme über dem Motor müssen genau positioniert werden. An diesen richtet sich dann auch das Gehäuse.
Die Bauteile für den Zylinderblock.
Das wichtigste für das Fahrgestell ist nun fertig. Es fehlen noch die Sachen der Kontaktaufnahme, die Bremsen und das Getriebe. Nun kann ich mit dem Kessel beginnen. Der musste zuerst unten zusammengelötet werden und eine lange Befestigungsbriede eingelötet werden. Auch die 2 kleinen Brieden oben für die elektrische Platine lötete ich sicherheitshalber einmal ein. Da ich noch nicht wusste ob ich die Lok digitalisieren möchte.
Für mich war es sehr Anspruchsvoll das Fahrgestell zu löten. So legte ich den Bausatz wieder einmal auf die Seite. Ich kam im Februar zu Ferro-Suisse H0m Wagenbausätze, die ich noch zuerst bauen wollte. Im Frühjahr 2020 kam ich noch zu einem H0m Lokbausatz der Ge 2/4 den ich auch noch machte, um mehr Erfahrungen zu bekommen. Der Nachteil der Bauanleitung ist, sie wird so beschrieben, dass die Lok fertig wird ohne zu lackieren. Auch ist es besser am Fahrgestell nicht alles zu montieren um das und Gehäuse zusammen zu bauen. Im Januar 2021 wagte ich mich wieder am Bausatz weiter zu bauen.
Nun musste an den beiden Umlaufbleche die Vierkantleisten angelötet werden und an den Kessel montiert werden. Dazu nahm ich die Frontwand vom Führerhaus um die richtige Position zu bekommen.
Das Führerhaus ist nun auch zusammengelötet. Auch hier mussten beim Löten genau die richtigen Winkel und Positionen eingehalten werden.
Der Stehkessel wurde auch aus Guss und gefrästen Teile zusammen gelötet.
Der Kessel wurde mit viel Geduld bestückt.
Die Rauchkammer wird auch aus Ätz-und Drehteile zusammen gebaut.
3. Teil der Tender
Dann begann ich einmal mit dem Tender, der auch aus vielen Teilen besteht.
Damit die Deckplatte genau ausgerichtet werden konnte, brauchte es 3mm abstand. Diesen fand ich mit der Frontwand hinaus. Dazu nahm ich 3 mal 1mm Alublatten, damit ich es auf den Kopf stellen konnte und es innen fest löten.
Um die Halterung für die Platine fest zu löten, machte ich mir eine kleine Schablohne, damit der Abstand genau stimmt. Mit kleinen Stücken von nassem Papiertaschentüchern wird die Seitenwand von zu viel Wärme geschützt. Da die Bleche recht dick sind, braucht es viel Wärme und dann kann sich schnell ein anderes Teil verschieben oder lösen.
Aus einem 6mm Draht musste noch oben bei der Tenderwand, die Kante nachgebildet werden. Mit dem verzinnten Draht und dem Wiederstandslötgerät, konnte ich es auch 3mm überstehend festlöten. Dazu nahm ich wieder die Alublättchen und noch einen 3mm dickes Blech um den Abstand zu erhalten. Danach konnte ich den ganzen Rand mit dem Wiederstandslötgerät genau ausrichten. Dachnach muss der Draht noch oben flach gefeilt werden.
Das Tendergehäuse konnte nun fertig bestückt werden.
Tender Fahrgestell
Zum Schluss wurde noch das Fahrgestell des Tenders mit fielen Teile fertig gelötet. Schwierig war die Kupplung zusammen zu setzen und dann noch ein zusetzten, weil die Wiege kaum festgehalten werden konnte um die Kupplungen ein zuschrauben. Um die Nieten nicht zu verlieren nahm ich Doppelklebeband auf dem kleinen Ambos. Dabei springen sie nicht weg.
Nun machte ich wieder am Fahrgestell der Lok mit der Bremsanlage weiter.
Diese wird wohl angeschraubt, aber zum sie zusammen zu löten, machte ich dies vor der Stromabnahme ein zu bauen. Die Plattfedern werden mit den kleinen M 1 Sechskantschrauben angeschraubt und halten so die Achsen im Fahrgestell.
Das Getriebe wurde zusammengebaut und eingefädelt, um zu sehen ob es auch passt.
Hier sieht man gut die Stromabnahme. Die Pilzkontakte werden mit den Kontaktfahnen, die auf den beiden Platinen verschraubt sind, schön angedrückt. Die Achsen wiederum sind nicht gefedert, sondern werden mit den Achsenschwingen für den Schienenkontakt schön ausgeglichen.
Als letztes durfte noch die Steuerung zusammengebaut werden.
Die richtigen Schrauben für die Steuerung zu finden, war auch eine grosse Herausforderung.
Nachdem die Steuerung gut lief, konnte der Motor mit Getriebe eingebaut werden. Und es läuft!
Jetzt konnte ich den Kessel, mit dem Führerstand auf das Fahrgestell setzen und Tender an die Lok anhängen. Die fertige Lok darf sich nun hier zeigen.
Die Lampen wurden noch geändert, von Petrol zu elektrischen Lampen, da Falsche im Bausatz waren.
Auch muss ich mich noch entscheiden, ob ich sie anlog oder digitalisieren soll und wenn mit oder ohne Sound.
Fazit:
Dieser Bausatz war der Schwerste den ich je gemacht habe. Neben dem genauen ausrichten der Teile, war es auch schwer die Hitze hin zu bekommen, damit das Zinn auch richtig verläuft. Dazu wurde viel mit der Flamme gelötet. Gut ist es auch je einen Gewindebohrer M 1 , M 1.4 und M 2 zu haben, da ich manche Gewinde noch nachbohren musste. Zum Teil auch da das Zinn beim Löten hineingeflossen war. Bis dahin arbeitet ich 178 Stunden an diesem Bausatz. Die Zeit der Studie von Bauanleitung und Bilder sind nicht dazu gerechnet.
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