Idee zum Umbau zu einer G 4/5 105 oder 106
Lok Bausätze & Lackierung
Die zweite Lieferung der G 4/5 von der SLM an die Rhätische Bahn erfolgte 1907. Es handelte sich dabei um die Lokomotiven 105 bis 108. Die 105 und 106 wurden noch als Nassdampfloks mit Verbundtriebwerk (Hoch- und Niederdruckzylinder) ausgeliefert, während die 107 und 108 bereits Heißdampfmaschinen waren – und wie wir wissen, sind genau diese beiden bis heute bei der RhB erhalten.
Laut Loki Spezial – Dampf auf der RhB beschloss die RhB damals, basierend auf positiven Erfahrungen anderer Bahngesellschaften, die Loks 107 und 108 mit Rauchkammerüberhitzern auszurüsten.
Da es bisher kein Modell der Lok 105 oder 106 gibt, wäre mein Ziel, so eine Lok selbst zu bauen. MBA Pirovino bietet zwar einen Umbau an – aus einer G 4/5 101 oder 104 von Ferro-Suisse, kombiniert mit Teilen von Bemo –, aber ich bringe es nicht übers Herz, meine 101 von Ferro-Suisse dafür zu opfern.
Glücklicherweise konnte ich einen zweiten Bausatz der G 4/5 108 übernehmen. Damit kam die Idee auf, zusätzlich einen Bausatz der 101 oder 104 zu finden, um daraus eine 105 oder 106 zu bauen. Es wurde mir auch ein Angebot zum alten Kaufpreis gemacht – aber der Aufwand, den man in einen solchen Bausatz steckt, ist einfach enorm, und der Preis war mir dafür zu hoch.
Also entschied ich mich für ein beschädigtes Fertigmodell der 101, das ich günstiger bekommen konnte. Damit stand die Idee im Raum: Warum nicht eine 106 daraus bauen?

Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.

Beim genaueren Vergleich fiel mir auf, dass der Kessel der 108 einen größeren Durchmesser hat als der der 105/106. Laut technischen Daten haben die 105 und 106 mehr Siederohre, aber laut den mir vorliegenden Plänen ist die Kesselhöhe gleich wie bei den Serien 108 bis 123. Eigentlich müsste ich also Kessel und Laufbleche der 108 übernehmen – nur ist das leider nicht ohne Weiteres machbar.

Das Modell der 101 von Ferro-Suisse ist anders aufgebaut als jenes der 108: Bei der 108 ist das Bodenblech des Führerhauses fest mit dem Aufbau verlötet, bei der 101 dagegen geschraubt. Auch das Umlaufblech und die Öffnung für die Steuerung passen nicht. Da es sich bei der 105/106 um Verbundmaschinen handelt, ist die Lagerung der Steuerung ohnehin anders.
Ein blosser Tausch der Zylinder scheidet für mich ebenfalls aus, da die Stromabnahme der 101 mit Pilzkontakten wesentlich besser funktioniert.


Zum Tender:
Auch hier ist die Situation nicht ganz einfach. Der Tender der 101 bietet eine deutlich bessere Stromabnahme, aber der Achsabstand ist bei der 106 identisch mit dem der 108. Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich dieses Problem am besten löse – vielleicht hat hier jemand von euch schon Erfahrungen oder Ideen?
Gedanken zum Bau:
Der einfachste Weg wäre wohl, den Kessel der 101 zu behalten und das Führerhaus vorne entsprechend anzupassen.
Auf Fotos ist außerdem zu erkennen, dass auch die 106 – genau wie 107 und 108 – ab Werk mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet war. In Finke & Schweers wird zwar noch von Petroleumlampen gesprochen, doch das scheint nicht zu stimmen. Das Modell der 101 hat Gussteile für Petrollampen – ebenso wie der Bausatz der 108 – also müsste ich auch hier nach einer passenden Lösung suchen.
Was den Tender betrifft: Er müsste von der 108 übernommen werden, aber mit offenem Boden wie bei der 101, da sich dort die Stromaufnahmeplatine befindet. Die Stromabnahme müsste getrennt und dem veränderten Achsabstand angepasst werden.
Weiter bin ich nicht wirklich weitergekommen. Die 101 ist wieder zusammen gebaut.